Mittwoch noch im wunderschönen Kroatien, Sonntag in Lübeck. Wer jetzt denkt, wir spielen gegen den VfB Lübeck ein Testspiel, der hat sich geirrt. OK, wir haben eins gespielt, aber nicht eins gegen eins sondern HSV III gegen Lübeck III. Das war ein Solispiel für die Ausgesperrten, mehr dazu hier.
Nein, die Tante aus Italien war zu Gast in Lübeck, ein Spiel gegen Juventus Turin stand an. Gern genommen, auch für den VfB, ich hoffe die Einnahmen kommt dem gebeuteltem Verein zu Gute, die Turiner kamen auch mit Mann und Maus, gar unser aller Lieblingsspieler ist mitgereist. Also ein Testspielgegner, bei dem ein 11:0 nicht unbedingt eingeplant ist.
Der Trainer kann also testen, weiter die Spieler durchprobieren, Taktiken versuchen und seine Lehren daraus ziehen.
So haben wir begonnen:
Rost
Zé Roberto-Besic-Rozehnal-Diemeier
Jarolim-Rincón
Pitroipa-Guerrero-Son
Petric
4-2-3-1
Erneut also nur mit einer echten Spitze. Was ich davon halte habe ich schon während der Weltmeisterschaft öffentlich geäußert: Ich mag das nicht. Guerrero/Petric oder Guerrero/van Nistelrooy als echte Spitzen würde ich bevorzugen. Aber ich habe ja anscheinend keine Ahnung vom Fußball.
Ich sehe gerade nur einen Trainer, der sein System installieren möchte. Das kann gut gehen, wenn das Spielermaterial dem System entspricht. Das möchte ich gerade mal bezweifeln, weil weder Labbadia noch Jol das System gespielt haben. Und diese beiden Trainer sind maßgeblich für den derzeitigen Kader verantwortlich. Ich hoffe, der Trainer erkennt, wenn sein System nicht machbar ist und stellt sich auf den bestehenden Kader ein. Sonst ist der neue Trainer ganz schnell Geschichte. Aber zum Glück habe ich keine Ahnung vom Fußball.
Gelernt hat der Trainer: Petric im dreier Mittelfeld rechts bringt nichts. Gut erkannt. Dafür versucht er mal Zé Roberto als Linksverteidiger. … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …
OK, ich habe jetzt nachgedacht, es liegt einzig allein daran, daß Option 1 (Aogo) und 2 (Jansen) im Urlaub sind. Das kann nur einzig allein der Grund gewesen sein. Alles andere glaub ich einfach nicht. Das „testet“ man auch nicht, weil das einfach kein Sinn macht. Dettmann hat doch Sommerferien, wäre keine Alternative gewesen?
Und kommt mir nicht mit „Das ist doch nur ein Testspiel“. Ja das stimmt, aber ich kann doch nicht Collin Benjamin ins Tor stellen und hinterher sagen, daß es nur ein Testspiel war. Ja, für mich ist der Vergleich Zé Roberto hinten links und Collo ins Tor stellen, das gleiche! Das macht man einfach nicht.
Es ist nur ein Testspiel. Aber es war wieder 4-2-3-1. Ich mag dieses System nicht. Der Trainer wird lange brauchen, um mich von dem System zu überzeugen.
Achja, das Spiel ging 0:0 aus.
In diesem Sinne: Nur der HSV!
Tags: HSV, Kader, Saison 2010/2011, Testspiel
Nur mal so aus Interesse: Wieso schreibst du die Aufstellung spiegelverkehrt? War beim letzten Mal glaube ich auch schon so.
@Ruud
Ich habe echt aufmerksame Leser, Danke!
Ich habe kurz darüber nachgedacht, wie ich das aufschreibe und habe das wohl anders als letztes Mal gemacht.
Ich gelobe Besserung, nächstes Mal spielen die linken wieder rechts und umgekehrt.
Zum System: An sich ist das eine gute Sache, ich habe in puncto Nationalmannschaft schon bei der letzten Euro darauf gepocht, und das war dann auch das System des einzig überzeugenden Spiels damals (Portugal). Aber die Nationalmannschaft ist mir ziemlich egal. Ich gebe Dir vollkommen recht, dass das zu der Mannschaft, die momentan Raute trägt, überhaupt nicht passt. Ich finde zwar die neue Rolle Guerreros spannend, weil ich ihm da viel zutraue; auch habe ich letzte Saison einen zentralen offensiven Mittelfeldspieler manchmal echt vermisst, gerade wenn es gegen mauernde Mannschaften ging und einfach keine guten Ideen kamen. Aber in Anbetracht der vielen Stürmer und vor allem der starken Flügelspieler sehe ich ein 4-4-2 als das sinnvollere System an.
Dann denke ich auch an Wolfsburg, letzte Saison: Die Mannschaft hatte Veh offenbar vorgeworfen, ihr sein System aufzuzwingen, ohne auf die Fähigkeiten der Spieler zu achten. Ich will ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber das strukturelle Vorwürfe an Trainer nicht immer nur aus zufälligen Personenkonstellationen entspringen müssen, sondern durchaus auch Substantielles beinhalten, konnten wir letzte Saison beobachten. Ich bin jedenfalls gespannt, als wie lernfähig (oder der Überraschung fähig) Veh sich erweist.
@Christoph S.
Da sprichst du genau meine Angst an: Veh will ein System durchdrücken, was vielleicht mit dem vorhandenen Spielermaterial nicht spielbar ist. Wenn er gerne 4-2-3-1 spielen möchte, dann soll er doch erstmal den Kader zusammenstellen können. Aber die Zeit bekommt er evtl. ja garnicht.
ich hoffe er ist nicht so dickköpfig, bin da aber eher pessimistisch.
@Christoph S.
Ohne den HSV-Kader jetzt soo genau zu kennen bzw. auch völlig unabhängig von Detailkenntnis verstehe ich Deinen Einwand gegen ein 4-2-3-1 nicht ganz.
„Aber in Anbetracht der vielen Stürmer und vor allem der starken Flügelspieler sehe ich ein 4-4-2 als das sinnvollere System an.“
Das mit den Stürmern verstehe ich, sofern keiner von denen was anderes kann (m.E. RvN: nee; Petric: eher nee; Berg, k.A., eher nee; Guerrero: wäre spannend zu sehen). Warum aber starke Flügelspieler gegen ein System mit 2 dezidiert offensiven Außen sprechen, verstehe ich nicht.
@nedfuller
Mich hat Dein Von-links-nach-rechts-Aufzählen auch irritiert ;) #lesegewohnheiten
@keano
Nächstes Mal wird es wieder in der richtigen Reihenfolge sein.