Sorry für die Überschrift aber als ich gehört habe, daß Bruno Labbadia neuer Trainer beim HSV wird, habe ich zuerst an den Problembär Bruno gedacht. Nach den Reaktionen der Twittergemeinde haben viele auch an andere Kandidaten gedacht. Oder wären glücklich gewesen, wenn er es nicht geworden wäre.
Bruno Labbadia kommt nun also nach Hamburg.
Die ersten Fragen die sich mir stellen:
Was soll ein Trainer bei uns, der seinen vorherigen Verein zweimal nicht ins internationale Geschäft gebracht hat?
Warum zahlen wir 1,3 Mio. Ablöse für einen Trainer, der bei seinem vorherigen Verein schon zur Debatte stand?
Warum haben wir nicht Osram Josef ‚Jupp‘ Heynckes verpflichtet? OK, diese Frage stellt sich nicht.
Aber gut, nun ist er es. Scheint ja auch zu den Kandidaten gezählt zu haben, die als Nachfolger von Stevens vom HSV beobachtet worden sind. Und damals sind die HSV Vorstände ja ausdrücklich für die Trainerfindungsarbeit gelobt worden.
Werfen wir mal ein Blick in wikipedia
Grunddaten
Geboren in Darmstadt. Ein Hesse also. Hatten wir in der Bundesligazeit noch nicht als Trainer. Kann also ein guter, neuer Anfang werden. Mit 43 Lenzen wird er wohl unter die „Junge Neue Trainer“ Garde fallen. Einhellige Frauenmeinung bei mir zu Hause: „Sieht nett aus“ und „Da da da“ (OK, die Juniorette hatte die Raute gesehen, da gibt es immer diese Reaktion. Am besten war es im HSV-Store, da hat Sie alle Hosen von den… ups ich schweife ab). Aber ums aussehen geht es ja nicht.
Karriere als Spieler
Erste wichtige gute Eigenschaft: Er hatte mal die Rothosen an! Hat in 41 Spielen 11 Tore geschossen. Uiuiui ist aber auch bei dem Verein gewesen, der da ist, wo selbst die Weser einen Bogen drum macht. Und beim FCBäh. Hm.
Aber er hat drei Titel als Spieler gewonnen. Heia, zweimal Meister, einmal DFB Pokalsieger, dass hört sich gut an! Gleich mal weitermachen, Herr Labbadia.
In der ewigen Torschützenliste der Bundesliga ist er mit 103 Toren 44. Es sind nur Ailton, Georg Volkert, Horst Hrubesch und Uns Uwe vor ihm. Also Spieler, die mal beim HSV gespielt haben. In der Saison 87/88 hat er 11 Tore geschossen. Damit war er bester Stürmer in dieser Saison. Er spielte in dem Jahr mit Bein, Okonski, von Heesen, dem Laubinger Walter, Didi, Dietmar Jakobs und Manni Kaltz zusammen. Hach damals.
Achja, das war übrigens meine erste Saison als Fan des HSV! Aufgefallen ist er mir aber nicht.
Trainerstationen
Gelernt und abgeschlossen hat er 2006 im Trainerlehrgang mit Edmund Becker, Rüdiger Böhm, Reinhold Breu, Birte Brüggemann, Alexander Conrad, Stefan Emmerling, Jürgen Hartmann, Marco Kostmann, Rainer Krieg, Bruno Labbadia, Gino Lettieri, Matthias Mauksch, Doreen Meier, Arno Michels, Michael Prus, Steffen Rau, Hagen Reeck, Petrik Sander, Asif Saric, Detlef Schößler, Alois Schwartz, Mohamed Abdel Azim Semida, Bernhard Trares, Thomas Tuchel, Markus von Ahlen, Thomas von Heesen, Marc Wilmots, Uwe Wolf, Peter Zeidler (Quelle: DFB)
Bester des Lehrgangs war übrigens Markus von Ahlen. Jawoll, genau der: Aktueller Trainer der HSV B-Jugend! Ehrlich! Kam 2008 von … Leverkusen! Wat’n Zufall.
In der Zeit war er Trainer bei Darmstadt, in die Regionalliga aufgestiegen, zu mehr hat es dort nicht gereicht.
Dann zu Greuther Fürth, wurde 6. in der zweiten Liga. Dann zur Werkself, wo er 9. wurde und Vizekusen weiterhin im Finale verlieren lassen hat. Oder wie drücke ich das am besten aus…
Was ist in den Foren zu finden?
Bei Darmstadt 98 habe ich gelesen: Mannschaft spielt nicht schön, aber erfolgreich. Er hatte auch mehr Mittel, als seine Nachfolger. Ganz so schlecht hat er seine Sache nicht gemacht. Hatte aber auch eine kostenintensive Mannschaft.
Nun, seit dem er weg ist, wurde um die Lizenz gekämpft. Gegen den Abstieg aus der Regionalliga Süd wurde auch lange gekämpft. Bewerten will ich das nicht.
Bei Greuther Fürth findet man: Der Verteidigung des 5. Platzes steht also nix mehr im Weg. Aufbruchstimmung, mal nicht nur 5. zu werden. Man muss ja Angst haben, dass er die Spieler todtrainiert. Er wird die Siegermentalität in den Rohnhof bringen. Rufen höhere Aufgaben, sind sie weg! So ist das eben. Bruno Labbadia fordert dreckigen Sieg m Freudenhaus (für Curi0us). Hat das Image des „Ausbildungsvereins“ satt. So alles im allen ein sehr positives Bild.
Bei Bayer Leverkusen dann:
Hui, die ersten Einträge die ich im Forum finde sind sehr neu und dann (natürlich) sehr negativ, ob der schlechten Saison und den Wechselgerüchten.
Medien, die anderen meine ich, nicht uns.
In der Presse dann das übliche Waschen der dreckigen Wäsche. Das letzte Interview von ihm in der SZ fand ich in der Tonart und im Datum recht Fehl am Platz. Ein späterer Zeitpunkt hätte dem ganzen gut getan.
Aussicht
Was heißt das nun alles für den HSV. Der Weggang von Jol und die damit entstandene Unruhe sind Gift für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Vereins. Wenn Labbadia schonmal im Fokus war, bedeutet es hoffentlich was Gutes. Sieht dann nicht mehr nach Schnellschuß aus. Aber so ganz wohl wird mir bei der Verpflichtung nicht. Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel. Erwarte, dass wir plötzlich wirklich jemand sind. Der Verein sind, zu dem alle wollen. Und bleiben wollen. Nicht wechseln und woanders mehr werden, sondern mit der Raute im Herzen alles für den Verein geben. Aber das ist, glaube ich, in der heutigen Zeit zuviel verlangt. Und viel zu romantisch gedacht.
Gut an der ganzen Sache ist das doch sehr ruhige und nach aussen gelassene Auftreten des gesamten Vorstandes. Das beruhigt dann wieder. Keiner der beiden hängt den Hunke raus. Keiner produziert sich selbst, stellt sich mehr in den Vordergrund.
Es ist meiner Meinung nach, eine optimistische Lösung, eine für die Zukunft, kein Schritt zurück. Und da ich nun schon in der nächsten Saison 23 Jahre ohne Titel bin, werde ich auch die nächsten 3 unter Labbadia überstehen. Und vielleicht, eventuell wird genau in dieser nächsten Saison der Grundstein für erfolgreiche Jahre mit dem Trainer Bruno Labbadia gelegt.
Also rufen wir, rufe ich dem Bruno Labbadia genau das zu, was alle Spieler, Trainer, Verantwortlichen des HSV sich immer wieder anhören sollten um uns und den Verein zu verstehen:
Nur der HSV!
Du sprichst mir ausm Herzen, nahezu exakt auch meine Meinung.
Als ich das gestern alles so mitbekommen haben, hatte ich echte Magenprobleme.
Weißt Du, was ich denke, dass das Hauptproblem vieler HSVer ist?
Das sie ihren Verein für den Nabel der Welt halten. Ok. Das sehen alle Fans so, wenn es um ihren Verein geht. Aber beim HSV ist das ähnlich wie beim kölschen FC.
Die waren unlängst auch völlig geschockt, als der Messias Daum dann doch das Weite suchte, dabei wollte man doch jetzt mit Prinz Pause in die Championsleague.
Das klingt überspitzt. Aber wenn man Bayern-Fan ist, dann weiß man, egal ob bei Zu- oder Abgängen, dass es so etwas wie Herzblut oder echte Liebe zum Verein unter professionellen Fußballern nicht gibt.
Sicher. Ausnahmen (Scholl, Kahn, etc.) bestätigen die Regel, aber das einer wie Jol plötzlich und „unerwartet“ das Weite sucht, hat was mit Business zu tun. So schön ist Hamburg, die Alster und das Stadion dann auch wieder nicht (ich persönlich seh‘ das ja so *g*)!
Also bitte keine Sorgen machen. Ihr werdet Labbadia lieben, wenn der erste Punktgewinn gegen Bayern unter Dach und Fach ist. Und ihr werdet ihn hassen, wenn es nach einer Graupensaison doch nicht für die Europaliga gereicht hat.
Das ist so. Am Ende bleibt man mit seiner Liebe zum Verein allein. Oder unter sich. Als Fans.
Schlimm wird’s, wenn sich die Fans gegenseitig in den Haaren liegen. So wie bei uns. Wegen Klinsi.
Aber im Grunde sind wir uns ja einig, oder?
@breitnigge
Wir sind nicht der Nabel der Welt? Wie? Da habe ich wohl was verpasst :)
Ich habe selten Spielern zugejubelt und dann nach ein paar Wochen den gleichen Spieler in den Wind geschossen.
Ich gehe zum HSV mit dem Motto:
Die Rückennummern ändern sich, die Raute bleibt.
Schöner Beitrag und hübsche Idee, in den Foren zu stöbern. Freue mich, mehr von hier zu lesen. Viel Spass und gutes Gelingen!
[…] denke ich natürlich bei dem Namen “Bruno” -wie Ned- zuallererst an den Problembär. Und was ist mit dem passiert? Genau. Er wurde erschossen. Moment […]
[…] man aber insgesamt wohl nicht so recht beheben können. Und wenn dann auch noch Problembär Bruno (© NedsBlog) mit seinem Medienberater in den unruhigen Gewässern von Hamburg für Stunk sorgt, dann look […]
[…] bei der Verpflichtung von Bruno Labbadia war ich sehr skeptisch. Aber abgerechnet wird am 13.05.2010 hat unser Vorstandsvorsitzende immer gesagt. Daher werde ich […]