Ich wollte doch an die Hotelbar (Gastbeitrag von glubberer69)

Der gute Nedfuller hat es ja vorgezogen, die Buffets und Hotelbars von Madeira zu erkunden. Also suchte er nach einer Urlaubsvertretung. Ich habe dann relativ spontan ja gesagt, allerdings dachte ich, ich könnte den Platz an Buffet und Bar neben der Pleitegeiger einnehmen. Auf einmal war er weg, ich hatte plötzlich Login und Passwort für dieses Blog und habe nun die ehrenvolle Aufgabe, ein paar Takte über das Spiel gestern in Leverkusen zu schreiben. Übrigens bin ich nicht der Einzige, es wird hier noch Einträge von ein paar anderen Freiwilligen geben.

Für diejenigen, die mich nicht kennen: Ich bin Anhänger des ruhmreichen Clubs aus Nürnberg, auch als Glubb bekannt. Somit verfüge ich über fundierte Kenntnisse und Erfahrung, was das Leben und Überleben in den hinteren Tabellenrängen betrifft. ;-)

Mein erster Gedanke war natürlich, diese Seite in einem zarten Weinrot zu streichen. Ich kann nur gerade die Farbe  nicht finden, also erst mal meine Sicht zum gestrigen Spiel:

Angefangen hat es genau so, wie es eben beginnt, wenn man hinten steht: Ein Freistoß, der aus einem unglücklichen Ausrutscher entstand.  Eine Entfernung zum Tor, die man wohl in Lichtjahren anstatt Metern angibt, Schuss abgefälscht, Tor nach 5 Minuten. In solchen Situationen fühle ich mich immer an Hermann Gerland erinnert, der in seiner Zeit als Club-Trainer sagte: „Wir haben Feife an den Füffen.“

Leverkusen wurde darauf hin spielbestimmend, der HSV schaffte es nicht überhaupt irgendwie nach vorne zu kommen, nach 20Minuten fiel dann folgerichtig das zweite Tor für die Werksmannschaft. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir gedacht, dass das aber ganz schön schwierig werden wird, auch etwas Positives für die Hamburger Leser zu schreiben. Das sah eher nach einem ziemlichen Untergang aus.

Tja, und dann kam das, wofür ich Fußball gleichzeitig liebe und hasse: Der Anschlusstreffer aus dem Nichts! Ein Freistoß, der den Kopf von Westermann findet und ein wohl eher verunglückter Kopfball findet den Weg ins Tor. Und auf einmal war es ein anderes Spiel, der HSV bestimmend, vom Gegner bis in die zweite Halbzeit lange nichts mehr zu sehen.

Ärgerlich, dass das Tor von Janssen nicht gegeben wurde, hier lag Knut Kircher falsch, aber der Ausgleich kam dann durch denselben Spieler in der 58. Minute.

Von da an ging es hin und her, beide Mannschaften hatten ihre Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden.

Einen negativen Höhepunkt gab es noch: Stefan Reinartz holte sich die gelbe Karte ab, für etwas, was ich als versuchte Körperverletzung bezeichne: Mit gestrecktem Bein nur auf das Schienbein des Gegners abzielend. Das ist eine rote Karte und nichts anderes. Ich habe Reinartz in seiner Zeit bei Nürnberg sehr geschätzt, aber leider zeigt er dieses überharte Spiel öfters. Vor eineinhalb Jahren hat er Breno auf dieselbe Weise direkt ins Krankenhaus getreten und diese Saison hat er auch schon mal so eine Aktion gezeigt. So etwas will ich nicht sehen!

Zurück zum HSV. Was bleibt? Nun, ich habe keine Ahnung vom Fußball. Das verbindet mich mit Nedfuller. Ich versuche es aber trotzdem: Meinem Empfinden nach gibt es noch deutlichen Verbesserungsbedarf im Spielaufbau. Durch aggressives Pressing kann man die Mannschaft aus dem Konzept bringen. Auch habe ich die Außenverteidiger häufig gesucht. In meinem Bildschirmausschnitt habe ich diese nicht oft gesehen. Mir persönlich standen sie zu hoch, aber ich bin ja auch kein Trainer. Der Thorsten Fink wird das schon einordnen können.

Positiv ist sicher die Moral zu bewerten. Einen 2:0 Rückstand aufzuholen und dann auf Sieg zu spielen, das zeugt von einer guten Einstellung und kann für die Zukunft nur motivieren. So wird der HSV wahrscheinlich mit dem Abstieg nichts zu tun haben und ich muss mir wohl andere Konkurrenten für den Abstiegskampf suchen.

Dem Nedfuller hier noch mal ein Dankeschön für die Möglichkeit und das entgegengebrachte Vertrauen hier zu schreiben. Ihm und den HSV-Fans noch viel Erfolg für die Saison!

Und jetzt gehe ich noch mal die rote Farbe suchen…  ;-)

 

3 Responses to “Ich wollte doch an die Hotelbar (Gastbeitrag von glubberer69)”

  1. Pleitegeiger sagt:

    Für diesen Eintrag hättest Du einen Platz bei uns an der Bar verdient. Kommste rum? Hier wäre noch Platz und Essen gibt’s genug :)

  2. glubberer69 sagt:

    @Pleitegeiger
    Vielen Dank! Ich muss nur noch schnell bügeln. Du weißt ja, Nedfuller’s Urlaubsvertretung. :)
    Die Turbinen vom Lear Jet laufen inzwischen warm. Bestellt mir schon mal was mit viel Alkohol. Ich hab’s nötig. ;)

  3. nedfuller sagt:

    @glubberer69
    Vielen Dank, daß du trotz der (bitteren?) Niederlage trotzdem hier was geschrieben hast. Und dein Blick auf uns macht mir dann Mut. Den brauchen wir auch.
    Zum Verdrängen gibt es hier Poncha: Ein Mischgetränk aus Rum, Honig und Zitronensaft. Der Vorteil: Man merkt den Alkohol nicht. Würde also helfen.
    (Danke auch fürs bügeln)

    @pleitegeiger
    Klar! Hier gab es ja auch Käsekuchen!