Serie gestoppt. Bundesliga 2012/2013, Spieltag 29.

Wie war’s?

Nach drei Niederlagen in Folge wurde endlich wieder ein Spiel gewonnen. Es war sogar verdient, hatten wir Mainz doch recht gut im Griff.

Der Trainer wechselte ein paar Spieler aus, Jiracek bekam endlich mal sein Startelfeinsatz und Rudnevs durfte eine Pause machen.

Richtig gefährlich war es für uns in der ersten Halbzeit bei dem Lattentreffer und anschließender Megaparade von Adler gegen Müller. Wir können es nicht verhindern, daß der Gegner Chancen bekommt, mir wäre es aber lieber, wenn die nicht immer so Herzinfarkt gefährdend ist.

Bis auf diese Situation und das Gegentor war es ein Spiel in dem der Gegner zwar mehr Ballbesitz hatte, wir durch unser diesmal kompakt stehendes Mittelfeld aber nicht viel zugelassen haben. Wir haben auch versucht Mainz das Spiel machen zu lassen, um selber nicht in Konter zu laufen. Sicherheit ging diesmal vor, eine Idee, die der Mannschaft Stabilität brachte.

Dadurch, daß wir nicht so häufig den Ball hatten, kamen unsere Innenverteidiger beim Aufbau des Spiels nicht so häufig unter Druck. Das hat uns in den letzten Spielen oft das Genick gebrochen. Auch fand ich es gut, daß wir zwar ein Gegenpressing aufgebaut haben, dies aber nicht so hoch und tief in der Hälfte des Gegners. Das war aber wohl auch der Aufstellung von Son geschuldet, weil er nicht so aggressiv den ballführenden Spieler anpresst, sondern eher locker trabt. Entweder war das also Plan des Trainers oder die Mannschaft war so schlau, dies im Spiel eingemächtig so zu spielen.

Das Einsnull war allerdings einem hohem Anlaufen des Gegners entsprungen. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob der Zweikampf von Badelj ein Foul war, er geht schon sehr hart und gefährlich in den Zweikampf, trifft allerdings den Gegner nicht. Vielleicht wird diese Szene ja beim Schiedsrichterpodcast Collinas Erben besprochen, ich hatte die entsprechende Frage gestellt. van der Vaart macht dann das, wofür er mal gekauft wurde, spielt schnell in den Lauf von Son, der das Tor dann hervorrangend abschließt.

Beim zweinull war dann eher eine Einzelleistung, aber das sind wir ja gewohnt. Einzelleistungen sind notwendig und toll, sollten aber nicht die Basis unseres Spiels sein. Ich wünsche mir dann eher geplante Spielzüge und eine Idee, wie wir ein Spiel gewinnen wollen. Aber ich habe ja auch keine Ahnung von Fußball.

Verrückt ist, daß wir trotz 3 Niederlagen in den letzten 4 Spielen, trotz desolater Leistungen auf dem Platz weiterhin nur einen Punkt(!!!) von einem Europa League Platz entfernt. Das kann beflügeln, das kann aber auch verkrampfen.

Ich hätte mir gewünscht, wenn Ziele in der Vereinsführung vor der Saison deutlich kommuniziert worden wären und dann bei erreichen angepaßt. Ich traue leider im Moment keinem der verantwortlichen Personen aus Vorstand oder Trainerstab zu, daß nach Außen eine andere Kommunikation statt findet, als nach Innen. Also wird das Hickhack auch der Mannschaft gegenüber auf der Tagesordnung stehen. Die einen wollen aus finanziellen Gründen in den internationalen Wettbewerb, die anderen trotz derber Niederlagen das Ziel (?) nicht aus den Augen verlieren und der Trainer will gar nicht davon reden.

Dieses Hickhack führt meiner Meinung nach zur Verunsicherung in der Mannschaft, die zur fehlenden Konstanz führt. Vor der Saison fand ich die Aussage von Arnesen, daß wir 45 Punkte holen wollen, sehr gut und realistisch. Das ist ein erreichbares Ziel, was ein Fortschritt zur letzten Saison bedeutet. Danach hätte man ja weiter sehen können.

Drei Punkte am Samstag und wir sind den 45 Punkten ein weiteren Schritt näher. Das ist doch ein tolles Ziel!

Tor

Beim Gegentor machtlos, davor grandios!

Abwehr

Etwas stabiler, ich denke es lag am kompakteren Mittelfeld. Ohne Gegentor geht wohl noch nicht.

Mittelfeld

Jiracek endlich mal in der Startelf, er wirkte aber so gar nicht integriert. Ich hoffe das er weitere Chancen erhält, aber der Trainer wechselt ja in letzter Zeit gerne sehr viel durch. Will er so sehen, wer Gras frisst?
van der Vaart etwas befreiter in seinem Spiel, weil er sich nicht ständig die Bälle von hinten holen mußte. Das fordere ich schon lange, gegen Mainz habe ich ihn das erste Mal richtig eingesetzt gesehen. Und nein, das liegt nicht an der Kapitänsbinde!
Das defensive Mittelfeld half gut aus, das könnte ja mal ein Duo sein, welches mehr Spielzeit bekommt. Per Skjelbred wie immer sehr engagiert.

Sturm

Ivica Olic & Mladen Petric sind die letzten beiden Stürmer, die jeweils 10 oder mehr Tore in einer Saison für den HSV geschossen haben. Das war in der Saison 2008/2009. Son hat jetzt 11 Tore, Rudi auch. Damit sind die beiden jetzt schon so gut, wie das Sturmduo in 2008/2009.

Son machte ein gutes Spiel, war viel unterwegs, schoß zwei Tore. Trotzdem habe ich noch was zu meckern, dazu unten mehr.

Taktik

4-2-3-1 ist vielleicht der Weg zur Stabilität? In diesem Spiel sah es gut aus, wir müssen es nur hinbekommen, konstant stabil zu stehen.
Ein ein Stürmer System steht und fällt aber mit der Form des Stürmers an dem Tag. Da muß der Trainer aufpassen, gerade Son geht mir zu oft mit dem Kopf durch die Wand, ohne daß er den Ball mit nimmt. Rudnevs hatte eine Pause verdient und nötig, es ist seine erste Bundesligasaison. Ich hoffe der Trainer wird die Form der Stürmer genau beobachten und notfalls frühzeitig wechseln, wenn wir nur mit einem Stürmer spielen.

Einwechslungen

Zu spät. Aogo hätte schon früher kommen können, Rincón ebenfalls. Aber es wird wohl noch lange dauern, bis der Trainer mal taktisch klug wechselt.

Spieler des Spiels:

Per Skjelbred, er gefiel mir richtig gut. War eifrig unterwegs und versuchte auch nach vorne mehr. Klar, Son hat zwei Tore geschossen, das gehört gewürdigt, aber Per gefiel mir einfach besser und das ist immerhin mein Blog.

Pöbler des Spiels:

Der Torwart ist bei uns im Strafraum, wir bekommen den Ball und dann sowas? Son ist da einfach nicht klug genug, verdaddelt es wie so häufig. Damit hätte er alles sicher und klar machen können. Ich habe auch das Gefühl, er lernt es einfach nicht! Wann hat er zum Beispiel mal einen intensiven Zweikampf geführt?

Was sagt die Statistik?


2Kämpfe gew-Zweikämpfe gewonnen; ges-Gesamt; %-Prozent gewonnen (Beim Torwart: Torschüsse geh-Torschüsse gehalten; ges-gesamt; %-Prozent gehalten), BK-Ballkontakte, TS-Torschüsse (Beim Torwart AF-abgefangene Flanken), Pässe a-Pässe angekommen; g-gespielt; %-Prozent angekommen, FL-Flanken, TSV-Torschussvorlagen, Tor-Tore, TVO-Torvorlagen, LF-Laufleistung in km, Sp-Sprints >-raus, < -rein, Min-Minuten, OF-Offensivfaktor; Quelle: bundesliga.de für die Offensiven Daten (TS, TSV, Tor; TVO) und sky.de für den Rest

Was ich gelesen habe?

Im Brennerpass wird der HSV als „Eine Art Wolfsburg mit schöner Stadt“ geschrieben. Warum? Wolfsburg kann man in keinster Weise mit Hamburg vergleichen, auch nicht umgekehrt. Die angesprochene erfolgreiche Vergangenheit haben auch andere Vereine (Gladbach, Köln) sind die dann auch wie Wolfsburg? Verstehe den Vergleich nicht.

Das Fazit bei spielverlagerung.de finde ich sehr treffend.
Wir haben drei Probleme:

  • sehr flügellastiges Spiel, obwohl beide Flügelspieler ausser Form sind
  • Der Trainer findet kein Systemplatz für van der Vaart
  • Der Spielaufbau ist nicht vorhanden bzw. wir tun uns sehr schwer damit.

Der letzte Punkt liegt wohl auch an den Punkten eins und zwei.

Leihspielercheck

Hier ein kurzer Blick auf die verliehenen Spieler.
Hakan Calhanoglu, KSC
Nicht im Kader am Wochenende, er war verletzt.
Robert Tesche, Fortuna Düsseldorf
Gelb gesperrt, kein Einsatz. Mit ihm hätte Düsseldorf bestimmt gewonnen.
Paul Scharner, Wigan Athletic
Wigan zieht ins FA Cup Finale ein. Damit spielt ein Hamburger um einen Titel! Gegen Millwall stand er 90 Minuten auf dem Platz und darf im Finale gegen Manchester City bestimmt auch ran.

Die Zweite

Verdient war dann die Niederlage der zweiten Mannschaft. Das Derby gegen die Zweite des FC. St Adtteilverein ging mit 2-1 verloren. Die Mannschaft schafft es auch nicht, ein Spiel aufzubauen, es wurde zu wenig aufs Tor geschossen und im Gegensatz zu der 1. Mannschaft macht der Gegner das Spiel auch nicht. Das Tor von Kelbel war dann zwar klasse und auch noch ein Jokertor(!!!) aber danach machten wir das zweinull nicht (Lam paßt bei einem 3 gegen 2 Konter den Ball viel zu spät, da erwarte ich von ihm viel viel mehr!) und der Gegner bekommt ein Elfmeter geschenkt. Das zweieins war dann ein Sonntagsschuß, aber wenn man hinten so kompakt (und gut) steht, dann hilft manchmal vorne eben nur Glück.
Wie sagte ich: Wir hatten es nicht verdient zu gewinnen, aber der Gegner auch nicht.

Auffällig in unserer Mannschaft fand ich nur Dettmann und Sowah (der in der Innenverteidigung spielte!?) es drängt sich aus meiner Sicht niemand auf, mal bei den großen Jungs mitzuspielen. Naifu, der ja immerhin schon mal auf der Bank bei einem Spiel saß, fiel erst auf, als er ausgewechselt wurde. Nörgaard habe ich nicht wahrgenommen und daß Lam auf dem Platz der beste Fußballer ist, sollte klar sein. Aber auch da: Er wollte Fußball spielen, hat aber niemand, der das mit ihm zusammen spielen kann.

So steigen wir verdientermaßen in die Oberliga ab, wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert. Hoffen wir, daß es nicht so kommt, weil dann der Sprung aus der Jugend in die Bundesliga noch schwerer wird.

In diesem Sinne: Nur der HSV!

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21 Responses to “Serie gestoppt. Bundesliga 2012/2013, Spieltag 29.”

  1. dogfood sagt:

    Ich habe die Analyse bei Spielverlagerung auch gelesen. Mit einigem war ich einverstanden, mit einigem nicht. Vorallem war ich nicht mit der Behauptung einverstanden, dass das HSV-Spiel besonders flügellastig sei, da es auf mich immer so wirkt, als würde man beim Spielaufbau von hinten immer wieder zuerst den Durchstecher-Pass durch die Mitte suchen und wenn der dann nicht gelingt (also: im Normalfall), nach einigen Querpässen hinten, den langen Pass nach vorne suchen.

    Ich habe dann bei Stats Zone mir die Passwege angeschaut und tatsächlich: wenn das Spiel bis in die gegnerische Hälfte kam, dann wurde die Action vorallem über die Flügel ausgetragen. Scheint also Spielverlagerung zu bestätigen.

    Aber: gleichzeitig sahen die am meisten benutzten Passkombinationen am Samstag so aus:
    – Mancienne–Arslan (11)
    – vdv–Badelj, Badelj–VdV, Adler–Westermann, Skjelbred–Diekmeier, Badelj–Diekmeier, Arslan–Badelj (je 8)
    – Mancienne–Adler, Diekmeier–Mancienne, Diekmeier–Arslan, Arslan–Mancienne, Jiracek–Jansen (je 7)

    In der Passstatistik führen Badelj und Arslan (je 53 Pässe), Mancienne (45), Westermann (47), vdv (36), Jansen (34), Adler (31), Diekmeier (29), Skjelbred (26), Jiracek (19)

    In diesem Kontext finde ich „von zu flügellastiges Spiel abhängig“ dann aber doch etwas irreführend, weil diese Flügellastigkeit für mich sehr viel mehr mit Wirkung, als mit Ursache zu tun hat. Deswegen gefällt mir diese Prioritisierung der Flügelproblematik nicht so sehr.

    Mische ich meine Eindrücke vom Spiel und Statistik zusammen, bleibt der Eindruck, dass der Spielaufbau elendig in der eigene Hälfte verreckt. Vorallem die hohe Zahl der Pässe von Adler oder Pässe von Mancienne zu Adler zeigt das Problem, dass die Jungs schlichtweg nicht wissen, wen und wie sie nach vorne spielen sollen.

    Erst wenn der Ball nach vorne geschickt wird, es wirkt häufig wie ein Hail Mary-Pass, ist häufig der Flügel gefragt – das Problem ist für mich nicht das die Flügelspieler außer Form sind, sondern sie offensichtlich nur als „Letzter Ausweg“ dienen, für ein nahezu nicht vorhandenen Spielauf durch die Mitte, trotz einer theoretisch starken mittleren Achse Badelj/Arslan/vdV (ggf. Rudnevs).

    Filed under „Arnesen hat Schuld“ oder „Westermanns Kapitänbinde hat schuld“

  2. nedfuller sagt:

    @dogfood
    Ich hatte den Artikel so verstanden, daß das ein generelles Problem ist.

    Die von dir aufgeführten Statistiken sagen dann natürlich in diesem Spiel das Gegenteil aus.

    Was du aber ansprichst, finde ich sehr richtig: Die Abwehrspieler, erster Start beim Angriff, wissen einfach nicht wohin mit dem Ball.

    Du bist ja wie alle anderen, die Schuld bloß nicht beim Trainer suchen ;-)

  3. YellowLed sagt:

    Nun könnte man Michael Mancienne, für den offensichtlich auch dieser Einsatz erheblich zu früh kam, in Schutz nehmen, aber auch er ist eben kein König der Spieleröffnung. Dafür spielt er mittlerweile recht sichere Rückpässe auf Adler. Faszinierend auch immer noch die Frage, wie Westermann jemals auf die Idee kam, im Mittelfeld spielen zu wollen … ich bleibe dabei, die Innenverteidigung gehört komplett ausgetauscht. Natürlich ist das da hinten undankbar, zumal die Außenverteidiger brutal hoch stehen und selbst mit zwei 6ern z.T. noch heftige Lücken zwischen den Linien klaffen, aber wenn man teilweise schon an der Körpersprache des Verteidigers sieht, dass er einen Rückpass spielen wird, das ist schon bitter.

    War der Ballbesitz wirklich deutlich mehr bei Mainz? Das kam mir im TV nicht so vor. Wobei die ja auch erschreckend harmlos waren, und das zu Hause. Was ich auch gern immer noch wüsste: Was, zum Teufel, hat Aogo angestellt? Fink wird Jiracek ja nicht allein aufgrund einer guten Leistung im Spiel um die goldene Ananas gegen den VfB Lübeck gebracht haben?

  4. Ferenc_I sagt:

    Jiracek–Jansen (je 7)

    Gefühlt vor Ort kamen da dann noch 7 Versuche zu, die mangels Abstimmung und Eingespieltheit verreckten, was nicht nur an Jiracek zu liegen schien (ich bin aber auch via Rautenradio Janßenmäßig vorbelastet :) ). Über links ging zwar mehr als über rechts, es kam aber auch mehr wieder rein.

    BTW: schöne Auswärtsstimmung in Mainz, schönes Stadion und auch ein tolles Heimpublikum da. Weiß jemand, wo die FSV – HSV Freundschaftsschals herkommen? Waren abends in der Stadt noch etliche von zu sehen (wie auch noch sehr viele Auswärtsfans generell, und das kann nicht nur am ersten Frühlingssamstagabend 2013 gelegen haben ;) )?

  5. hertizworld sagt:

    bei 08/09 muss man aber bedenken dass auch guerrero noch 9tore (6vorlagen) hatte u somit quasi ein 3ersturm bestand und auch troche noch 6tore hatte. und hier kommt die kritik. son/rudi machen 2/3 der tore von nur 34. zudem kommt kaum was vom Flügel gerade im 4231 bzw 4411 sind skjelle/aogo(jira) zu wenig gefährlich. alle 3 eher spieler für die raute mangels dynamik und abschluss. skjelle ist fleissig u kombinationssicher aber total ungefährlich. ebenso merkt man aogo an wie lange er verteidiger war. auch im zm fehlt die dynamik nach vorne auch weil dort die spieler oft auf sich allein gestellt sind. so konnte man dieses spiel auch dank mainz‘ mittlerweise höherer Ambitionen gewinnen aber wird sich gg Düsseldorf wieder schwer.

    das Zusammenspiel links ist immer schwer wenn jansen wieder eine passquote von 58% hat. imo wär er im lm besser aufgehoben, denn seine torgefahr ist unbestritten und dann muss er auch nicht ganz soweit zurück laufen :)

  6. clenze sagt:

    Ich sehe das Problem mit dem übermässigen Flügelspiel genauso. Daran, dass extrem an diesem System festgehalten wird, ergibt sich das Problem mit dem Spielaufbau sowie die nicht existente Torgefahr aus dem Mittelfeld. Der Raum im Mittelfeld wird weder für Kombinationen noch Abschlüsse besetzt. Die AV stehen hoch, die Mittelfeldspieler ziehen nur nach außen.
    Die Frage ist allerdings, ob der Kader ein anderes System hergibt. Die IV sind schwach im Spielaufbau, die Außen komplett torungefährlich. Vielleicht ginge ein anderes Spiel mit Beister und Ivo aber die haben ja große persönliche Probleme.

  7. nedfuller sagt:

    @YellowLed
    Westermann wurde von Magath im Mittelfeld aufgestellt meine ich. Auch als Außenverteidiger durfte er bei S04 ran. Ein Grund zu wechseln war ja für ihn, daß er endlich ausschließlich in der IV spielen kann.

    Die Innenverteidigung komplett austauschen ist leider zum Glück unmöglich. Ich wäre ja mal dafür, junge Spieler auf der Position entsprechend zu trainieren, Spieleröffnung, wie verhalte ich mich, wenn der Gegner hoch anläuft, alles Dinge, die zum Beispiel Rajkovic und Mancienne lernen könnte. Wenn es dann richtig trainiert werden würde.

    Naja, deutlich nicht, Mainz hatte 55% Ballbesitz, also mehr als wir :-) Es war halt von uns ein verhaltenes Spiel, was den Ballbesitz angeht.

    Aogo scheint vielleicht auch mal eine Pause zu benötigen? Ich will da nicht zu viel reininterpretieren, aber ich finde es klasse, wenn der Trainer die Wahl hat und nicht aufstellt, weil er aufstellen muß (aka Jansen/Diekmeier)

    @Ferenc_I
    Jaja, der Jansen… Ich verstehe nicht, warum er so wenig aus seinen Möglichkeiten macht. Er ist groß, schnell, robust, technisch versiert und nicht doof im Kopp.

    Fanfreundschaften interessieren mich eher gar nicht, ich weiß daher nicht, wo das her kommt.

    @hertizworld
    Das Thema Jansen ins Mittelfeld ziehen hatte wir doch schon am Anfang der Saison, oder irre ich?
    Jansen braucht einen Partner, mit dem er länger zusammen trainieren konnte, damit das klappt.
    Warum nicht mal Aogo nach hinten links, davor Jiracek, rumms, haben wir eine geile linke Seite!
    Martin Jol sagte mal, daß man ein torgefährliches Mittelfeld benötigt, um in der Bundesliga oben mitzuspielen. Hat er nicht ganz unrecht.

    @clenze
    Diese Frage mußt du den Trainer stellen.
    Er mag das flügellastige Spiel ja anscheinend so gerne, daß er es auch spielt, wenn die Spieler gar nicht dazu in der Lage sind, es richtig umzusetzen.

  8. @ColliniSue sagt:

    So sehr ich mich doch für Euch mit freue gehe ich einmal davon aus, dass auf die kontinuierliche Unkontinuität des HSV Verlass ist und ihr am nächsten Wochenende mit Pauken und Trompeten baden geht um DANACH eine Siegeserie bis auf Platz 6 zu starten.

    fümmenneunzichole.
    Gruß
    Mirco

  9. nedfuller sagt:

    @ColliniSue
    Konstanz liegt halt nicht in Hamburg.

    Das Spiel gegen die Fortuna am Samstag hat folgenden Vorteil: Wenn wir gewinnen, dann spielen wir weiter um einen EL Platz mit.
    Wenn wir verlieren und die Weseraner auch, dann ziehen wir die quasi mit in den Abstiegssog.

    Daher kann ich nur gewinnen.

    Wobei: Wir gewinnen eh, daher stellt sich die Frage ja gar nicht.

  10. Christian sagt:

    Kein Wort zu Badelj? Fands schon auffällig, wie viel besser als in den vergangenen Wochen er war. An beiden Toren direkt beteiligt, auch mit mehr starken Zweikämpfen…vielleicht funktioniert das neben Arslan ja mal jetzt für den Rest der Saison.

    Skjelbred ist auf dem besten Wege, Publikumsliebling zu werden.

  11. hertizworld sagt:

    @ned jiracek und aogo wär ich tendenziell dabei obwohl ich jiracek gern noch mal im zm sehen würde weil mir da ein dynamischer verbindungsspieler fehlt. deshalb eher jansen vorne links bis wir echte Flügel haben. zB wie @clenze meint mit ivo und beister. die dann noch defensiv auf die reihe zu bekommen wird aber auch schwierig. im moment spräche eigtl. gerade gg düdo mehr für die raute um das spiel zu maxhen nur mussten die ganzen zentrumspieler dann auch so agieren wie bspw gg schalke wo die Abstände (so weit ich mich erinner) relative klein waren und die halbsspieler nicht wie Flügel agierten. dann hätten wir trotz einem dm auch immer noch ne stabile mitte und könnten das mittelfeld überbrucken. mit nem Stürmer wie son u durch verschieben der raute kann man auch immer noch uberzahl auf nem flugel erzielen… schaun mer mal.

  12. nedfuller sagt:

    @Christian
    Wenn ich wieder anfange, Badelj zu loben, dann werden a) andere Mannschaften auf ihn aufmerksam und b) könnte seine Leistung wieder nachlassen…

    Okay, ich nehme mich gerade viel zu wichtig.
    Ich hatte ein Doppellob an die Doppelsechs vergeben, weil ich defensiv das sehr stark fand.
    Arslan & Badelj sollte in dem System hoffentlich gesetzt sein, wenn Tolgay dann gelb vorbelastet ist, dann kommt halt Rincón für ihn rein.
    Offensiv muß aber insgesamt mehr von den beiden kommen, da wir sonst weiter mit einer großen Lücke im zentralen Mittelfeld spielen.

    Per ist klasse, ich hoffe, daß wir ihn nicht verkaufen müssen.

  13. nedfuller sagt:

    @hertizworld
    Meinst du wirklich, der Trainer stellt das erfolgreiche System um? Ich denke nicht.
    Wir haben im Hinspiel mit einem 4-2-3-1 gespielt, das sollte den Trainer dann doch zu denken geben.

    Jiracek als Verbindungsspieler würde ich gerne mal sehen.
    Am Samstag hat es jemand von uns in der Raute gesagt: Aogo rein für vdV, Jira auf die 10, Aogo auf Jiras Platz.
    Dann hat aber vdV eine Torvorlage gegeben und den Kapitän wechselt man ja so früh nicht aus.

  14. dogfood sagt:

    Das Dilemma mit der Spieleröffnung von hinten raus, könnte man auch dadurch umgehen, in dem man versucht mehr Bälle bereits im Mittelfeld bzw. früher zu erobern – das war für mich das erstaunlichste am 1:0 des HSVs. Wann habe ich zuletzt Badelj gesehen, wie er am gegnerischen Strafraum den Ball zu erobern versucht?

    Kein Vorwurf gegen Badelj. Dass dieses Anlaufen oder Pressing so selten zu sehen ist, liegt u.a. auch daran das der HSV bei gegnerischen Ballbesitz so enorm schnell nach hinten klappt und selten außerhalb der eigenen Hälfte mit den ersten Defensiv-Aktionen anfängt – hat glaub ich auch Spielverlagerung so beschrieben.

    Einerseits nachvollziehbar, da man mit Son und vdV nun nicht die ganz großen Meister der Defensiv- oder Rückwärtsarbeit hat. Andererseits wären gerade ein Son und vdV für ein schnelles Umschaltspiel sehr brauchbar, da beide sehr gut mit viel freien Raum nach gegnerischen Ballverlust umgehen könnten.

    Dies und die hohen Außenverteidiger verstärken bei mir das Gefühl, das Fink seit anderthalb Jahren da etwas spielen lässt, was sich nicht wirklich mit dem Kader machen lässt und wozu selbst die Neueinkäufe nicht wirklich prädistiniert sind.

  15. nedfuller sagt:

    @dogfood
    Endlich geht es mal um den Trainer!

    Genau das finde ich so erschreckend: Die Spieler sind eigentlich wohl nicht in der Lage das Fink’sche System zu spielen, werden aber trotzdem weiterhin so aufgestellt…

    Aber auch wenn der Sportvorstand die Spieler einkauft, muß der Trainer sagen, welche Typen er braucht.

    Das erste Tor von Son kann man aber auch so sehen: Wir haben nicht früh und hoch gepresst, sondern streuen das taktisch immer mal wieder ein. Selbst da hätte ich nichts gegen, weil für ein permanentes hohes Pressing die Spieler fehlen.

    Die Frage stellt sich dann nur: War es der Trainer, der diese Taktik ausgegeben hat, oder hat Badelj es einfach mal selber in die Hand genommen?

  16. Christian sagt:

    Hab vorm Spiel noch gedacht, dass ich die Aufstellung richtig gut finde und dementsprechend Fink gelobt. Ich hatte zumindest das Gefühl, dass es dieses Mal im Mittelfeld nen Plan gab, vor allem im Vergleich zum Freiburg-Spiel.

  17. […] HSV gewinnt gegen den FSV Mainz 05 mit 2:1. Ich habe das Spiel für Spielverlagerung analysiert. Nedfuller glaubt nicht, dass es beim HSV eine einheitliche Saisonziel-Vorgabe gibt. Das Hickhack darum […]

  18. hertizworld sagt:

    @ned @dogfood ich glaube schon das das situative hohe pressing vom trainer kommt und auch schon des öfteren probiert wurde. btw auch gg bayern versuchte badelj imo hoch zu stören. problem : bayern hatte dann genug raum weil hinter dem spieler der aus dem zm mitgeht. Platz ohne ende ist und oft ein auf weiter flur verlorener 6er vor 2 IV da sowohl Halbposition oder Flügel weit aussen sind. fazu kam bei bayern pizzaro der sichbgut fallen lies, somit noch mehr ueberzahl herstellen konnte. der 6er raum verwaist sowohl offensiv wie defensiv. klappt die balleroberung ist alles gut. wenn nicht passiert’s wie gg hannover oder bayern dass wir die bude voll bekommen, da zwischen 3kette und rest des team so grosse abstände sind. auch wenn aus der 3erkette nach vorne gespielt werden soll ist der 6er vor der 3er kette einfaches ziel, weil allein. d.h. der ball geht zurück zu den iv, dann nach aussen. nur ist dann wieder vom aussen in der mitte keiner oder nur der überforderte anspielbar. ball landet letztendlich bei den iv die die langen Bälle nicht spiele können also bei Adler. lang nach vorn und dann versuchen ball zu erobern. wenn die staffelung bzw. diebzweikampfführung ohne grosse abaicherung nicht stimmt kommen die gegner einfach zu adler durch.

    gerade die ballrückeroberung (neben dem versuchten aussenspiel) ist Finks System. Ball lang nach vorn. zweite Bälle erobern wurde imo auch von ihm oft genug thematisiert.. gg mainz wurd seit langem mal wieder tiefer gespielt. problem ist vorher eher oft das umschalten gewesen und das durch badelj’s quarterbackposition in der mittelfeldzentrale keiner war der den ball für die sich freilaufenden spieler da war. war durch arslans absinken und badeljs höhere pos. im letzten spiel evtl. besser. habs nur in ausschnittenbgesehen. auf jdf scheint badelj in der hoheren pos etwas mehr zugriff gehabt zu haben….

    problem scheint immer noch die hohe anforderung an den hohen 6er zu sein. der sich oft 2 gegn. spielern ggü sieht. dort verzweifelten bisher einige. die möglichen anspielstationen sind einfach oft zu weit weg. vorne gibts oft ne offensive 4erreihe. die av rucken selten ein. lm/rm sind weit weg. Stürmer oder Om sowieso. Überzahl im zentrum fehlanzeige. das ist dieses wie letztes jahr so und leider sogar auch oft/meist mit raute.

    und ned auch vorher gabs schon trainerkritik. denn aufstellungkritik ist imho trainerkritik ;)

  19. YellowLed sagt:

    Die Frage, ob ein Trainer spielen lassen muss, was der Kader hergibt, oder den Spielern sein System halt beibringen muss, ist uralt. Im Falle eines doch eher jungen Kaders sollte man annehmen, dass letzteres zumindest möglich ist, allerdings dürften dann auch wieder Finks Fähigkeiten, „sein“ System den Spielern nahe zu bringen, bezweifelt werden usw. usf. Was mich eigentlich am meisten stört: Dass ein feiner Fußballer wie Badelj im Prinzip (meistens) spielt wie Matthias Sammer weiland ’96 unter Berti Vogts, weil man die Innenverteidiger nicht alleine … naja, lassen wir das.

    Wieso bitte soll es nicht möglich sein, die Innenverteidigung komplett auszutauschen? Verträge? Pffhh. Zugegeben, man müsste erstmal ein halbes Dutzend Sechser an den Mann bringen, und Verlust würde man auch ohne Ende machen, aber zumindest Mancienne und Westermann müssten loszuschlagen sein, Brumas Leihe läuft eh aus. Blieben Scharner, Rajkovic und Tah, wobei der ja wohl noch nicht ins ganz kalte Wasser soll. Also zwei anständige Innenverteidiger nachkaufen – oder die Barca-Variante wählen und Sechser zu IVs umschulen. Eventuell ein Posten für Jiracek?

    Nun gut, realistisch betrachtet wird man Mancienne nach der Verletzung nicht fallen lassen (und auch nicht loswerden) und Westermann scheint trotz der „Entmachtung“ immer noch erwünscht zu sein … aber mindestens einer muss da her, der mit dem Ball eher befreundet ist.

  20. nedfuller sagt:

    @YellowLed
    Feiner Fußballer Badelj, schön beschrieben. Ihm fehlt jemand an der Seite, der eher Defensiv orientiert ist. Nehmen wir mal ein Beispiel aus der Vergangenheit: Mit David Jarolim hätte er einen guten Partner gehabt :-)

    Ich verstehe, daß du gerne eine neue IV hättest, ich glaube aber, daß es nicht passieren wird. Mir würde es schon mal reichen Boban und Mancienne zusammen spielen zu sehen, ich glaube nämlich, daß die es zusammen können.

    Einen 6er zum IV umschulen können wir glaube ich vergessen, obwohl wir so viele haben ;-)

  21. nedfuller sagt:

    @Christian
    Ich hoffe einfach, daß es wirklich ein guter Schachzug vom Trainer war und nicht nur ein Zufallsprodukt.

    @hertizworld
    Was können wir denn tun, wenn es mit den geplanten Systemen nicht klappt? Ich muß doch dann als Trainer darauf reagieren und da ist eben die Frage: System an Spieler anpassen oder Spieler an System.