Ein langer Tag auf der Arbeit. Wiederholt sich im Moment irgendwie. Es ist nicht so, dass es keinen Spaß macht, aber der letzte Urlaub ist schon so lange her. Erst nach Weihnachten wartet der nächste Urlaub. Man wird halt nicht jünger, solche Belastung wie im Moment ist vor 10 Jahren kein Problem für mich gewesen.
Überraschend viel positives Feedback auf meinen letzten Blogeintrag erhalten. Das freut mich sehr. Als ich damals anfing zu bloggen gab es mehr Diskurs zwischen den Blogs, das ist leider weniger geworden. Sehr schade, aber die kurzweiligen Gespräche haben sich auf Twitter und Facebook verlagert. Auch das ist in Ordnung, es fehlen aber gerade bei Twitter eben die mehr als 140 Zeichen und ich habe schon häufig mitbekommen, wie Diskussionen dann auseinander liefen. Blogs waren da irgendwie besser für geeignet. Aber wer nimmt sich schon die Zeit solche Diskussionen auszutragen.
Zeit. Noch so ein Thema. Ich schaue jeden Abend bei meiner Oma vorbei. Sie wohnt halt direkt um die Ecke, ich parke mein Auto jeden Abend in der Garage im Innehof da wo sie wohnt. Und das schon sehr lange. Es ist mir aber nicht über. Ich bin gerne bei meiner Oma. Sie ist einer der ersten Personen, die weiß, wenn sich in meinem Leben etwas geändert hat. Das erkennt sie sofort, weil ich es ihr immer sofort erzähle (bei Zeiten schreibe ich bestimmt die Dinge nieder, die ich ihr nicht sofort erzählen konnte, aber das hat ja zum Glück noch Zeit). Der heutige Abend war wieder ein Oma-Abend. Nach Feierabend bin ich wie immer bei ihr vorbei und die Beste hat auch noch eine Nachricht geschrieben, dass sie gerade unterwegs nach Hause ist und fragte, ob wir uns bei Oma treffen. Ja, die Beste nennt Oma Oma. Weil Oma eben Oma ist, es immer schon war und auch immer sein wird. Selbst die Juniorette nennt Oma Oma, obwohl es ihre Ur-Oma ist. Aber Oma hat schon immer jeder Oma genannt…
Ich schweife ab.
Oma ist jetzt schon über 90. Ich bin so viele Abende immer bei ihr, aber dennoch fühlt es sich so an, dass ich viel zu wenig Zeit mit ihr verbringe. Zeit. Oma zeigt mir jeden Abend, dass eines der Dinge die wir eigentlich mehr haben sollte, Zeit, niemals vorhanden ist. Weil immer dies oder das ansteht. Weil es so viele wichtige Dinge gibt, die zu erledigen sind.
Aber Oma hat immer so viel Zeit. Ich hoffe, dass ich das auch mal haben werde.
In diesen Sinne
Tags: 17.11.2016, Tagebuch
Wunderbar, dass du hier wieder schreibst!
Danke, ich freue mich auch
Ich beneide dich ein wenig um deine Oma. Nicht nur, weil sie eine tolle Oma ist. Vor allem, weil ich selbst viel zu wenig Zeit mit meinen Großeltern hatte. #fuckcancer und/oder 400 km Entfernung.
Ich hoffe, du hast noch viel wertvolle Zeit mit deiner Oma.
Ich habe echt Glück: Seit über 10 Jahren wohne ich immer nur eine Straße weit entfernt von meiner Oma.
Das ist echt ein Privileg
Deine Oma ist toll (so toll, wie Omas sein müssen) und es ist schön, dass Du so viel Zeit mit ihr verbringst und auch verbringen magst. Es ist nicht einfach, wenn man merkt, das die stolze Frau von einst tüddelig wird (geworden ist) und man sehr viel Geduld mitbringen muss.
Und es war ein wenig witzig, wie sie mich getadelt hat, als ich sie gesiezt habe :)
Ja, das ist sie.
Und ich höre ihre Geschichten jetzt immer mehrfach, aber das ist dann eben so. Mit 90 darf man das
Gesiezt wird sie überhaupt nicht gerne, noch nie.
Ich finde es schön, dass du dir wieder die Zeit zum Schreiben nimmst und da ich so wenig Zeit zum Lesen habe, erreicht mich dieser Eintrag erst am Geburtstag meines Opas. 115 wäre er heute geworden und fast 25 Jahre ist er jetzt schon tot,
Trotzdem ist mir die Zeit, die ich in seinem letzten Lebensjahr mit ihm verbracht habe noch so gegenwärtig, als wäre es vor 2,5 Jahren gewesen.
Vielleicht blogge ich mal darüber, aber du weißt ja, die Zeit…
Es wäre schön was über deinen Opa zu lesen.
Meine Opa Geschichte wird sicher auch bald verbloggt. Es jährt sich bald sein Todestag.
Zeit. Tja, ich habe jetzt beschlossen mir für mein Blog einfach Zeit zu nehmen. Das hat aber auch gut 3 Jahre gedauert :-)