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der Rafael, der Klaus-Michael und der HSV

Donnerstag, September 20th, 2012

Der großzügige Logistikmäzen hat sich erneut geäußert. In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt (Teil 1 / Teil 2) hat er sich zusammen mit seinem Lieblingsspieler einigen Fragen gestellt.

Ich habe es gelesen. So ein paar Dinge haben sich für mich bestätigt.

Nehmen wir das Thema Einflußnahme

Drei Tage nach meiner improvisierten Pressekonferenz, auf der ich die HSV-Verantwortlichen aufgefordert hatte, sich energischer um einen Transfer van der Vaarts zu kümmern, hat mich Rafaels Berater angerufen.

Im Juli war die erwähnte Pressekonferenz.
Wie konnte seit dem der Sportvorstand seine Arbeit verrichten, wenn immer dieser Name im Umfeld an den gesamten Vorstand herangetragen wurde?

Ich hatte den Eindruck, dass die Herren nicht so recht an die Realisierbarkeit glauben konnten. Das war aus meiner Sicht schon in der Vergangenheit ein Grundproblem beim HSV: Es wurde zu klein gedacht. Ich habe aber nicht lockergelassen, habe immer wieder nachgefragt.

Wir wollen bestimmt nicht klein denken! Wir können/konnten es nicht tun! Schon mit der Verpflichtung von Badelj und Jiracek sind wir ein finanzielles Risiko eingegangen. Dies sagt zumindest der Aufsichtsratsvorsitzende.

Im Grunde genommen habe ich dieses Mal die Strippen gezogen, das habe ich vor zwei Jahren noch nicht gemacht.

Ich wiederhole gerne meine Fragen: Warum wird von das „Scouting“ eines externen Gönners wichtiger erachtet als der Plan des eigenen Sportvorstandes?
Wieso läßt der Vorstandsvorsitzende die Pläne seines Kollegen fallen, wenn von außen so ein Vorschlag kommt? Vertraut er dem Fachwissen seines Kollegen nicht?
Mal im ernst, hätte Bernd Hoffmann damals so eine Nummer an Dietmar Beiersdorfer vorbei durchgezogen, wäre das Geschrei groß gewesen.

Ist „die Strippen ziehen“ kein Einfluß? Ist es das nicht? Wirklich nicht?

Das van der Vaart nicht bereits vor 2 Jahren nach Hamburg gewechselt ist, liegt übrigens an Stuttgart:

Und auch nur, wenn man Mladen Petric am gleichen Tag für sechs Millionen Euro nach Stuttgart abgibt. Meine Hilfe konnte ich ihm zwar anbieten, aber Stuttgart hat letztendlich nur 2,5 Millionen Euro für Petric geboten.

Wie großzügig hier Informationen preiß gegeben werden, verblüfft mich dann doch.

Und lustig ist der Satz

…weil ich mich überhaupt nicht aufdrängen will.

Genau. Deswegen ja auch schon das zweite Interview zum Thema HSV.

Das zum ersten Teil des Interviews.

Im zweiten Teil gibt es dann noch eine in Hamburg nicht unbeliebte und von mir auch unterstützte Kritik an der Größe und Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Ebenfalls wird er deutlich, daß weitergehendes finanzielles Engagement von ihm nicht erfolgen wird, weil die 50+1 Regel dies verhindert. In diesem Falle gebe ich ihm auch recht, wenn ich viel Geld in den Verein stecke, dann will ich auf jeden Fall auch Einfluß haben. Das macht dann wiederum Sinn. Ist aber auch nun nichts neues.

Wie wir im Kaltsart vom Rautenradio schon diskutiert haben, muß sich Klaus-Michael Kühne aber klar sein, was seine nächste Aussage auf den Rängen und auch in den Medien für ein Gewicht hat:

Aber klar ist auch, dass die Entscheidungen der Sportdirektion im vergangenen Jahr nicht alle glücklich waren. Jetzt muss man mal abwarten, wie die neu verpflichteten Spieler einschlagen.

Der Job von Frank Arnesen wird durch solch eine Aussage nicht leichter gemacht und ich empfinde das als unnötige Kritik zu einem Zeitpunkt, in dem wir solch eine Diskussion so gar nicht gebrauchen können.
Der Investor schreibt sich doch auf die Fahne ein HSV Fan zu sein. Warum nimmt er dann über die Medien so einen Einfluß auf das Ansehen des Sportvorstandes? Er muß sich der Wirkung seiner Worte bewußt sein!

Man kann über diese Satz nur Vermutungen anstellen, was ich aber lieber euch überlasse:

Das sehe ich genauso. Und ich betone dabei noch einmal, dass es auf die handelnden Personen ankommt. Der HSV hatte viele gute Präsidenten, aber auch ein paar weniger gute.

Abschließend finde ich es sehr bezeichnend, daß es dieses Interview gibt, nach dem es schon mal hieß, daß er sich aus der Öffentlichkeit raus halten will.

Ich schüttel weiter den Kopf und hoffe, daß alles gut enden wird.

In diesem Sinne: Nur der HSV!