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Bundesliga 2010/2011 Die Rückschau Teil V

Sonntag, Juli 10th, 2011

Nun der letzte Teil der Rückschau. Ein Rundumschlag auf alles, was in den Teilen I, II, III und IV noch verschont geblieben ist.

Der Die Trainer

Und wieder einmal wechselten wir in der Saison den Trainer. Das zweite Jahr in Folge. War ja klar.

Als Armin Veh kam, war ich skeptisch: “Ich bin gespannt, leicht negativ voreingestimmt”. Woran lag das? Nunja, wie damals geschrieben, beim VfB hat er es nach der Meisterschaft nicht hin bekommen und beim VfL auch nicht. Es fehlt ihm also etwas. Was? Keine Ahnung, die Fähigkeit eine Mannschaft mitzureißen, zu begeistern? Seine taktischen Fähigkeiten sind wohl bestimmt vorhanden, gesehen habe ich sie selten.

Er machte auch gleich einen Fehler: Guerrero als Wunschstürmer bekam einen neuen Vertrag und unser bester Stürmer Petric sollte verkauft werden. Ne, das zeugt von Verstand. Der zweite Fehler: 4-2-3-1. Mit dieser Mannschaft. Wer wurde nicht alles auf der zehn ausprobiert. Ich glaube nur Collo und Rost wurden da nicht aufgestellt. Erst nach meinen Protesten *hust* wechselte er das System. Der dritte Fehler war dann sein Theater in der Winterpause. Es klang immer mehr nach Abschied, doch weder er, der Sportchef noch der Vorstand zogen die Reißleine. Es mußte dann ein nullsechs gegen den FC Bayern herhalten um den Trainer schlußendlich zu entlassen.

Ich bewerte seine Verpflichtung gleich wie die von Labbadia. Es war unnötig diesen Trainer zu holen, es war zum scheitern verurteilt. Aber mich fragt ja keiner.

Der zweite Trainer diese Saison war der vormalige Co-Trainer: Michael Oenning, auch MO von mir genannt (ich mag den Namen MO, hat was mit meinem Nick aus alten Unreal Tournament Zeiten zu tun, aber dies führe jetzt hier zu weit…). Ein undankbarer Job. Die Mannschaft ohne Teamgeist, der Vorstand ohne Plan, wie soll man da in Ruhe arbeiten. Und seine Serie sieht auch nicht gut aus: 1-5-2. 8 Punkte aus 8 Spielen. Eine Visitenkarte für die neue Saison sieht anders aus.

Aber: Neue Saison, neues Glück. Er bekommt nun eine Chance. Ich freue mich darauf und hoffe er kann den Spielern die Begeisterung und den Teamgeist vermitteln.

Der Vorstand

Wechsel war wohl in dieser Saison unser Motto. War nach der Wahl der neuen Aufsichtsratsmitglieder noch von Bernd Hoffmann zu hören, daß er sich dieser Herausforderung stellen wird, so sah es nach kurzer Zeit schnell so aus, daß der AR den jetzigen Vorstand nicht mehr will und alles dafür tut, damit er freiwillig geht.

Er ging dann. Freiwillig. So wurde es veröffentlicht. Ich verstehe immer noch nicht, wieso der alte Vorstand kein Konzept vorlegen durfte, der Neue es aber nicht brauchte.

Wir hatten eine erfolgreiche Zeit mit ihm. Bedankt habe ich mich bei ihm.

Der neue ist Carl-Edgar Jarchow. Kommisarisch wie es heißt. Ich glaube da nicht dran, oder habt ihr davon gehört, daß wir einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen? Nein? Seht ihr!

Seine Nähe zum Verein, zur Basis ist unbestritten. Mir ist es in Teilen zu nah. Klar, es ist gut, wenn jemand mehr mit der Basis zusammen arbeitet, aber es geht mir gegen den Strich, wenn auf jedes Buh! der Ultras gehört wird. Das ist nicht professionell!

Ich werde noch nicht warm mit ihm. Gespannt bin ich, wie aus kommisarisch dann ein Vertrag wird. Ich hoffe, es muß ein Konzept vorgelegt werden und es werden auch andere Kandidaten werden noch gehört.

Nun ist der kommisarische Vorstand also fest bestellt worden. Ich hoffe er mußte ein Konzept vorlegen. Bernd Hoffmann sollte ja nicht mehr, der Neue wird es hoffentlich gemacht haben müssen. Warm bin ich mit ihm noch nicht geworden. Bisher sind keine wesentlichen Entscheidungen von ihm gefällt worden (Arnesen wurde von Hoffmann vorgeschlagen, eingestellt vom Aufsichtsrat natürlich). Eine Chance wird er auch bei mir erhalten, ich bin gespannt, was werden wird.

Der Sportchef

Urs Siegenthaler hat einen guten Job gemacht. Erm, ich meine Bastian Reinhardt. Nein, halt, ich meine Matthias Sammer. Halt, Bastian Reinhardt…

Hatten wir einen Sportchef? Ja, einen auf Abruf. Einen ehemaligen Praktikanten, der zum Vorstand berufen wurde. Aber nur als Übergangslösung, Urs Matthias Frank stand ja vor der Tür. Er ist geblieben. Wird nun die Koordination der Schnittstelle zwischen den Jugendmannschaften und der Profielf besetzen. Ich finde das gut.

In Sachen Sportchefsuche haben wir diese Saison den Vogel abgeschossen. Blamieren war da unsere Stärke. Auch wenn die Schuld nicht auf unserer Seite lag, mit Ruhm bekleckert haben wir uns nicht.

Jetzt kehrt Ruhe ein. Er ist gefunden. Mit klaren Kompetenzen und einem Konzept. Ich bin froh, daß er gekommen ist. Nach dem Rauswurf der im beidseitigem Einverständnis vollzogenen Trennung von Bernd Hoffmann dachte ich eine kurze Zeit, daß er nun auch einen Rückzieher macht. Er bleibt. Und die Kaderplanung wird nun vorangetrieben.

Der Aufsichtsrat

12 Mann. Das sind viele. Und ein oder 12 Maulwürfe sind auch immer dabei, Informationen werden erst an die Presse und dann an die Mitglieder weitergeleitet. Das schadet vor allem dem Verein. Ich wäre für eine Verkleinerung des ARs. Und eine ungerade Zahl. 7 Finde ich gut. 5. Sowas in der Art. Werden dann alle direkt von den Mitgliedern gewählt. Die jetzigen aus den Abteilungen gesendeten Aufsichtsräte erhalten eine andere Rolle im Verein, so daß ihr Einfluß weiterhin bestehen bleibt. Irgendwie so.

Die Fans

Ích bin mit der Liebsten in dieser Saison voller Vorfreude in den Block 22c gewechselt. Für alle Aussenstehende: Dort stehen die ChosenFew, Ultras, sind für die Stimmung im Block im Stadion zuständig. Es wurde dafür geworben, daß alle in den Stimmungsblock kommen sollen.

Es fing auch gut an. Endlich waren wir angekommen. Man kann von dem Block aus das Spiel super verfolgen, obwohl man hüpft, singt und die Mannschaft anfeuert. Gefällt!

Das es anders kam und vor allem als ich gedacht habe, habe ich dann zum ersten Mal gegen Leverkusen mitbekommen, als 15 Minuten vor Ende gesagt wurde, nun ist Schluß mit Support, bringt ja eh nichts. “All give some, some give all” ist das Motto der CFHH. Sieht für mich so aber nicht danach aus! Nach der Heimspielniederlage gegen den St. Adtteilverein wurde dann zu einem Boykott aufgerufen. Das Heimspiel gegen werda? sollte nicht besucht werden. Ab diesem Zeitpunkt habe ich die nicht mehr ernst genommen. Zumal in der Diskussion mit einem Vertreter der Ultras klar wurde, daß wir eben keine echten Fans sind. Wir waren ja nicht in Bremen, in London, ach halt, war ich doch!

Seit diesem Spiel stehen wir am Rand. Wir können immer noch das Spiel gut sehen, entscheiden aber, was wir an Aktionen mitmachen.

Schade, ich hatte mich so auf 22C gefreut. Auch in der nächsten Saison werde ich dort oben stehen. Ich habe schon im Stadion gestanden, da waren die meisten Ultras noch nicht mal ein Glänzen in den Augen ihres Vaters. Ein Blockwechsel kam nicht so richtig in Frage, weil die Plätze halt zum Fußball schauen und supporten Ideal sind. Und sitzen ist für’n Arsch.

Besonderheiten

Der HSV macht nun auch in Web2.0 Es gibt einen offiziellen Twitteraccount, bei Facebook ist man natürlich auch. Was ist daran nun besonders, andere Vereine machen das doch auch. Zum einen wird es nicht als Linkschleuder verwendet, es werden kleine Anekdoten aus dem Alltag getwittert.

Höhepunkt war die Fahrt zum Auswärtsspiel nach Gladbach. Alle Wirrungen und Irrungen wurden detailliert geschildert und ich erinnere mich an Lob für diese Geschichte auch von anderen Usern bei Twitter, die nicht dem HSV verschrieben sind.

Hier noch mal ein Auszug.

Was war gut?

  • Sieg im Derby gegen werda? (auch wenn die sich nicht gewehrt haben)
  • Mladen Petric
  • Das 4:2 gegen Stuttgart
  • Die Rückkehr von Romeo Castelen (wenn auch nur auf der Bank) im letzten Spiel
  • Die Verabschiedung von Collo und Rost (auch wenn es traurig war)
  • Die Entscheidung in Bremen im Block zu warten, auch wenn wir diese nicht ausgesprochen hatten
  • Das Tüddelband

Was war schlecht?

  • Niederlage gegen den St. Adtteilverein
  • werda? Auswärts (der Block ist eine Frechheit)
  • Das Nichtauswärtsspiel gegen den St. Adtteilverein
  • Die Trainerposse im Winter
  • Die Sportchefsuche (ganzjährig)
  • Die Wahl der 4 neuen Aufsichtsratmitglieder (nur einer Stand auf meinem Wahlzettel)
  • Die zahlreichen Rasenexperten, die nach dem abgesagtem Derby auftauchten
  • Die Hinrunde
  • Die Rückrunde

Was bleibt.

Hoffnung.

Die habe ich immer.

So wie dieses Jahr (und im Grunde auch das Jahr davor) kann und darf es nicht weiter gehen. Wir brauchen einen Umbruch, dieser wird anscheinend auch vollzogen. Der HSV muß neben seinem historischem und klangvollem Namen auch für eine Art Fußball zu spielen stehen. Ich will keine Kopie vom BVB, Mainz 05 oder der Nationalelf. Ich will eine eigene Idee. Ein Teil scheint ja schon angefangen zu haben, laut dem Sportchef wird in allen Jugendmannschaften 4-3-3 gespielt werden. Ein Anfang. Es macht mich traurig, daß bei der aktuellen U17 WM kein einziger Spieler vom HSV dabei ist. Das muß sich ändern! Das wird sich ändern.

Nicht ändern wird sich dieses Blog. Ich werde weiterhin meine Meinung zu den Spielen und dem HSV schreiben. Wenn ich es schaffe, dann bastel ich mir ein neues Theme, Umbruch wird ja groß geschrieben. Auch der Inhalt des jeweiligen Artikels zum Spieltag wird angepaßt, ich weiß aber noch nicht, was wegfällt und was dazu kommt. Eine Idee habe ich schon, laßt euch überraschen.

Fazit

Es ist eine verlorene Saison gewesen. In jeder Hinsicht. Die negativen Momente überwiegten.

Nun geht die neue Saison los. Es sind viele Spieler gegangen und neue gekommen. Was mich daran erinnert:

Die Rückennummern ändern sich, die Raute bleibt!

In diesem Sinne: Nur der HSV!