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Bundesliga 2011/2012, Leverkusen auswärts (Gastbeitrag von Dave)

Sonntag, November 6th, 2011

Das Spiel kurz zusammengefaßt
Mehr Brüche als meine Biografie

Wie war’s?

Wie immer. Der HSV gerät früh in Rückstand und kämpft dann viel Einsatz, Herz und Moral gegen die Pleite. Und zu allem Übel zeigt ausgerechnet der unsympathische Ballack sein bestes Spiel im Bayer-Trikot. Aber der Reihe nach. Fünf Minuten sind gespielt, Drobny mit einem schwachen Abschlag, ein idiotisches Foul von Kacar, Diekmeier fälscht einen harmlosen Freistoß von Schürre aus riesiger Distanz unglücklich und -geschickt ab und Drobny wird auf dem falschen Fuß erwischt. Darauf reagiert der HSV mit Anarchie und Chaos und so legt Bender nach einer Fehlerkette in der 20. Minute das 2:0 nach.

Und das Spiel kippt.

Damit beenden die Arbeitnehmer vom Bayerwerk umgehend den harten Arbeitstag. Und der HSV kommt mächtig auf. Der Lohn ist der Anschlusstreffer durch Westermann (33.). Wie oft schreie ich eigentlich im Stadion bei Standards erst „Schupf´die Murmel Westermann auf die Omme“ gefolgt von „Westermann halt die Rübe hin“, wenn der Ball in der Luft ist. Diesmal waren alle brav, Aogo auf Westermann, der schädelt gekonnt ein. Gekonnt, naja, ob er das so wollte, geschenkt. Weiter marschiert der HSV, erst hat Töre das 2:2 auf dem Fuß, dann macht es Jansen. Von wegen, zählt nicht. Egal, denn dass diese Truppe mehr Moral hat als jede(r) protestantische Kirchenfürst(in) ist bekannt. Nach der Pause bedient Töre, der Quirlige, Jansen und der trifft schon wieder (58.).

Und das Spiel kippt.

Jetzt stecht die am Boden liegenden Feinde doch ab! Von wegen, vom Anstoß weg spielt nur mehr Leverkusen. Mit Glück und auch Geschick wird ein weiterer Gegentreffer verhindert, obwohl Derdiyok und Schürrle mehrfach frei zum Abschluss kommen. Langsam wird klar, die treffen heut nix mehr.

Und das Spiel kippt.

Fünf Minuten geht es noch und Leverkusen glaubt jetzt sichtlich selbst nicht mehr an den Dreier und einige wirken auch noch körperlich ziemlich am Ende. Da kann man ja doch noch mal was probieren. Dreimal probiert es der heute bärenstarke Jansen noch einmal und in der Nachspielzeit legt er Guerrero noch einen Kopfball auf. Aber das dritte Tor bleibt auch uns verwehrt.

Tor

Drobny hatte fast nichts zu tun, da die Gegner eigentlich fast immer daneben zielten. Kurios.

Abwehr

Mancienne ließ schlimmes befürchten und er war auch schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet. Westermann auch nicht gerade ein Fels in der Brandung, aber mit viel Einsatz und dem wichtigen Anschlusstor. Diekmeier und Augo auch ordentlich, vor allem offensiv. Diekmeier mit guten Flanken und Aogo mit dem Assist für Westermann.

Mittelfeld

Die beiden 6er Rincon und Kacar fingen sich nach der vogelwilden Anfangsphase wieder. Aber der Beginn war wirklich desolat. Jansen ist kein Außenverteidiger, das sagt nicht nur der Betreiber dieses Blogs, sondern auch ich. Aber heute ein sehr passabler Mittelfeldspieler mit vielen guten Aktionen. Töre gewohnt aktiv und mit guten Aktionen, aber defensiv halt eine komplette Vorgabe.

Sturm

Guerrero arbeitet weiter vorbildlich, leider geht seine Pechsträhne weiter. Er reibt sich in Zweikämpfen auf, anstatt einfach konstant ein höheres Tempo zu gehen. Son lebt genau davon, aber im insgesamt zu laufschwachen Spiel des HSV bleiben ihm oft auch nur die Zweikämpfe, bei denen er freilich viel schwächer ist als Guerrero. Schwierig.

Taktik

Die muss man ja nicht mehr besprechen, Fink spielt konsequent sein 4-2-2. Damit das erfolgreich wird, müssen wohl alle a) mindestens insgesamt 10 Prozent mehr laufen, b) mehr sprinten und c) irgendwann mal einstudierte Laufwege zum tragen kommen. Ein weiter Weg noch.

Einwechslungen

Skjelbred, Jaro und Tesche. Alle zwecks Zeitgewinn in der Schlussphase.

Spieler des Spiels:

Jansen, keine Frage.

Pöbler des Spiels:

Mich nervt das ständige Gejammer über die Schiris ja auch. Aber Sie, Knut Kircher, sind mir schon beim Schalke-Spiel negativ aufgefallen. Weiß zwar nicht mehr womit genau, aber egal. Und heute das Tor von Jansen nicht geben, wegen eines angeblichen Guerrero-Fouls, das nur Sie gesehen haben, „das wird sich die CSU merken“, wie es mal Anfang der 1990er Jahre in den Nachrichten hieß.

Was sagt die Statistik?

Da müsst ihr leider selbst nachlesen bei bundesliga.de, sky.de, etc. Besonders schlecht sind unsere Werte mal wieder was die Laufleistung betrifft, in allen denkbaren Punkten deutlich schwächer als LEV. Ob hier Fink und seinem Team im Winter die Verbesserung gelingt, wird wohl recht entscheidend sein.

Was war sonst noch?

Mainz erarbeitet sich mit großem Einsatz und Geschick (Müller holt geschickt einen Elfer raus, Okazaki ist zu doof dazu) den Dreier gegen extrem unglamoröse Stuttgarter. Was macht die biedere Labbadia-Truppe eigentlich so weit oben in der Tabelle?

Lautern in Hoffenheim die stärkere Elf in einem ganz schwachen Spiel, das Remis endet. Was macht die biedere Stanislawski-Truppe eigentlich so weit oben in der Tabelle?

Dortmund vernichtet chancenlose Wolfsburger,die einmal mehr untersteichen, dass lediglich Manduzukic eine viel schlimmere Tabellenposition verhindert hat.

Freiburg mit einem Lebenszeichen und dem allerdings sehr glücklichen Auswärtssieg in Nürnberg. Abstiegskandidaten unter sich, da schmerzen Heimniederlagen besonders.

Bremen dreht ein 0:2 gegen Köln. Ob Pizarro der beste Spieler der Liga ist, darüber kann man sicher streiten, der wertvollste ist er wohl.

Hertha gegen Marco Reus 1:2. Kurzfristig wahrscheinlich sogar noch wertvoller für seinen Arbeitgeber als Pizarro. Denn ohne ihn wäre Gladbach ein gammliger Zweitligist.

Leihspielercheck

Maxi Beister – Fortuna Düsseldorf
Ja, hmm, SPN 1 steht hier immer. Dann wirds wohl wieder so sein.
Macauly Chrisantus – FSV Frankfurt
spielt Sonntag gegen Hansa Rostock.

Was macht eigentlich …?

Frank Rost ist in den Playoffs mit seiner stargespickten Brausetruppe gegen die Galaxy wie erhofft und erwartet rausgeflogen. Hält er sich jetzt wie Frings bei Bremen fit? Collin Benjamin verliert mit 1860 gegen Bochum und fabriziert dabei schon sein zweites Eigentor. Immerhin schafft er es diesmal, die rote Karte zu vermeiden.