Nein, nicht was ihr jetzt denkt! Der Ball rollt noch.
Diesmal geht es nicht um den HSV, nicht um Fußball und auch nicht um den Profisport.
Es geht um einen Sport, den ich aktiv selber bestreite.
Es geht um Baseball.
Im Juli des Jahres 2010 fand sich in der Arena im Hamburger Volkspark 9 Menschen zusammen, die nur eins im Sinn hatte: Bälle werfen und schlagen. Ich gehörte auch dazu. Es war nur ein Zufall, ich bin mit einem ehemaligen Kollegen (den solltet ihr kennen: @matze_sagt ) in einigen wenigen *hust* Pausen in der Kaffeküche zusammen gestanden und neben den vielen tollen Gesprächen über den HSV fanden wir noch ein gemeinsames Thema: Baseball. Ich bin schon sehr lange ein Fan dieses Sports. Ich war Fan von Barry Bonds, der damals noch bei den Pittsburgh Pirates spielte (ich hatte sogar eine Jacke von denen, weiß der Teufel, wo die geblieben bist) und wechselte mit ihm zu den San Francisco Giants. Diesem Verein blieb ich dann treu und verfolgte das Geschehen immer in der USA Today (international Edition). Im TV konnte ich wenn nur die Playoffs oder World Series verfolgen, da der Sportkanal nur diese Spiele übertrug. Aber ich schweife ab.
Also im Juli 2010 beschloss eben besagter Kollege wieder mit dem Baseball anzufangen und suchte dazu weitere Mitstreiter. Da ich schon immer selber spielen wollte und er dies wußte, kam ich mit zu dem Treffen.
Es sollte das Gründungstreffen der Hamburg Hanseatics Base- und Softballverein werden. Anträge wurden unterschrieben und ein Plan aufgestellt, wie wir trainieren wollen. Immer Donnerstags wurde sich getroffen auf dem Dogsfield (google maps) um einfach Bälle zu werfen und Spaß am Sport zu haben.
Schnell fanden sich immer mehr Spieler ein. Rookies, die noch nie ein Ball geworfen hatten (wie ich), ehemalige Spieler der HSV Hanseatics (in einer ruhigen Stunde erkläre ich gerne, wieso wir jetzt Hamburg Hanseatics heißen) und Spieler aus anderen Vereinen, die sich uns 9 anschlossen. Nach einigen Trainings beschlossen wir uns gegen andere Mannschaften zu messen. Am 10.10.2010 veranstalteten wir im „Ballpark“ Bunny Hill die ersten Autumn Series. Geladen waren die Heide Prouds und die Lübeck Lizards.
Was ein Tag. Das erste mal auf dem Diamond, den Schläger in der Hand, am ersten Kissen stehen und auf den Ball warten. Wahnsinn. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir es geschafft ein Team aufzustellen, welches ein Spiel bestreiten kann. Die Series wurde von den Lübeck Lizards gewonnen, aber das war an dem Tag egal.
Also wurde aus der Liebe zum Spiel, aus dem „wir werfen nur ein paar Bälle“ ein Team, welches in der Lage war, sich in einer Liga anzumelden. Es wurde die Bezirksliga im SHBV (Schleswig-Holsteinischer Base- und Softballverband).
Am Samstag fand unser letztes Heimspiel statt, gegen den Tabellenführer. Wir verloren das erste Spiel deutlich und das zweite Spiel knapp. Hätte ich den einen Foulball gefangen, wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Aber auch das ist Baseball. Der nächste Pitch ein 3 Run Homerun und unsere Führung war dahin. Doch auch das ist Baseball bei den Hanseatics: Das Team funktioniert, keiner hat mir einen Vorwurf gemacht, sondern wir haben uns vorgenommen, weiter zu trainieren um so besser zu werden.
So endete unsere Saison auf Rang drei. 10 Siege haben wir eingefahren. Das hat niemand vor der Saison gedacht, weil wir so viele Rookies im Team haben.
Was mir an meiner ersten Baseballsaison so gefallen hat war der Teamgeist. Wir verstehen uns alle sehr gut und haben verdammt viel Spaß, wenn wir zusammen sind. Ich war vorher noch nie in einem Verein. Bin nicht regelmässig zum Training gegangen und zu Auswärtsspielen gefahren. In unserer Liga bedeutete das bei meinem einzigen Spiel auf fremden Platz eine einfache Strecke von 100km. Am Sonntag. Im Regen in Rendsburg (warum das nicht Regensburg heißt, wissen auch nur die Rendsburger).
Zumeist stehe ich an der erste Base und bin in der Batting Order weit hinten aufgestellt. Zu recht, meine Schlagleistung ist unterirdisch (im ersten Spiel 2 looking strike outs, nur ein Hit bei 3 at-bats insgesamt, meine Errors will ich gar nicht zählen) aber trotzdem darf ich mitspielen und werde weiter eingesetzt.
Es macht unheimlich viel Spaß mit den Jungs zu trainieren, sich im Training zu quälen, sich zu bestärken und anzufeuern, auf dem Platz zu stehen und gemeinsam Spaß zu haben.
Es war eine tolle erste Saison der Hamburg Hanseatics. Wir haben mehr erreicht, als wir uns hätten vorstellen können. 10 Siege! Mit so vielen Rookies im Team!
Nun ist der Sommer vorbei. Es geht in die Halle. Wir wollen den nächsten Schritt machen und uns weiter verbessern. Ich freue mich drauf. So wie ich mich darauf freue im Frühjahr endlich wieder Bälle zu schmeißen.
Go Hanseatics!
Und auch wenn dieser Beitrag nichts mit Fußbal zu tun hat: Nur der HSV!